Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt

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"Dieses Sofortprogramm gehört sofort in den Papierkorb" 26. 02. 2025

"Dieses Sofortprogramm gehört sofort in den Papierkorb", kommentiert Dr. Jörg Böhme, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt (KVSA), das jüngst veröffentlichte "Sofortprogramm der AOK-Gemeinschaft für 2025" des AOK-Bundesverbandes.

Mit diesem Programm wolle die AOK "Stabile Finanzen für Gesundheit und Pflege" – so auch der Titel des Papiers – erreichen. "Es ist erschreckend, wie die gemeinsame Verantwortung für die Versorgung gesehen wird", kritisiert Dr. Böhme die Vorschläge, die darauf abzielen, die Entbudgetierung der Haus- sowie Kinder- und Jugendärzte aufzuheben bzw. wieder zurückzunehmen und Zuschläge für Terminvermittlungen zu streichen.

"Die auf den letzten Metern von der noch amtierenden Bundesregierung beschlossene Entbudgetierung hausärztlicher Leistungen ist ein Meilenstein, ebenso die bereits umgesetzte Entbudgetierung der Kinder- und Jugendärzte. Jede andere Berufsgruppe bekommt ihre vollumfänglich erbrachte Leistung auch vollumfänglich bezahlt, nur die Vertragsärzte und Psychotherapeuten nicht." Zum jetzigen Vorstoß der AOK kann er nur den Kopf schütteln: "So viel zur Wertschätzung der Praxen, so viel zur Verantwortung für die Patienten."

Der Arztmangel sei allgegenwärtig, viele Praxen arbeiten täglich an der Belastungsgrenze, um möglichst viele Patienten behandeln zu können, weiß er. "Bei ihnen jetzt den Rotstift anzusetzen, wäre ein fatales Zeichen – für Praxen und Patienten."